Klimaschutz trotz Corona-Krise: erfolgreiche Konzepte

Beitragsbild für Blogbeitrag Green Engineering Energiewende: Rollen mit Engineering Plänen und kleines grünes Haus aus Bauklötzen

 

Mit Vernunft und tragfähigen Lösungen in eine nachhaltige Zukunft

Wir befinden uns an Tag 62 nach dem Corona Lockdown in Bayern. Die Krise ist noch lange nicht überwunden, nach wie vor erkranken und sterben Menschen. Jedoch machen es wirtschaftliche Notwendigkeiten erforderlich, Geschäfte jenseits der Grundversorgung zu öffnen und Produktionsstätten wieder in Betrieb zu nehmen. Die Menschen nehmen wieder in Straßencafés Platz, strömen in Bau- und Pflanzenmärkte, Kinder freuen sich auf Schaukeln, Rutschen und fröhliches Spielen mit Altersgenossen.

Die globale Krise und die Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften

Doch bedeuten diese Lockerungen ein „Business as usual“? Alles so weiter wie vor Corona-Zeiten? Weit gefehlt! Mitnichten wird künftig alles so sein wie noch im Februar dieses Jahres. Und das sollte es auch nicht. Denn die weltumspannende Pandemie hat uns zum einen gezeigt, worauf es bei akuter Bedrohung ankommt und wie groß die Fähigkeit einer ganzen Gesellschaft ist, darauf mit tiefgreifenden Verhaltensänderungen zu reagieren. Zum anderen lernen wir gerade, dass es auch in Zukunft globale Entwicklungen geben wird, die wir nicht vollständig beherrschen können, und welch hoher Bedeutung dabei der Expertise von Spezialisten und Wissenschaftlern zukommt.

Corina-Virus und Klimawandel – eine Geschichte der Analogien

Worauf wir letztendlich hinauswollen? Auf die unübersehbaren Analogien zwischen der Covid-19 Pandemie und der fortschreitenden Erderwärmung. Nur, dass die Folgen des Klimawandels weitaus langfristiger, ja geradezu unumkehrbar, und unvergleichlich heimtückischer sein werden.

Aber lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft wagen: Was wird zum Ende der Corona-Krise passieren? Wie werden wir uns verhalten? Werden wir – unbeeindruckt von der drohenden Katastrophe – versuchen, unser altes Leben wie gewohnt fortzuführen? Wir befürchten, ja! Dabei sollten wir spätestens seit den vergangenen Wochen wissen, dass das Wichtigste im Leben das möglichst gesunde Überleben ist!

Denn es ginge auch anders: Lassen Sie uns doch die in der Corona-Pandemie eingeübten Verhaltensänderungen nutzen und mit Vernunft und Weitsicht fortführen! Folgen wir doch den Warnungen und Empfehlungen der Klimaforscher und Green Engineering Experten und lassen diejenigen Stimmen ungehört, die uns zu alten Wegen zurückführen wollen. Kurz gesagt: Konservieren wir – und zwar jeder einzelne von uns – die vernunftgemäße Haltung unserer Gesellschaft in der aktuellen Krise für den Start in eine neue, verantwortungsbewusste Zukunft!

Green Engineering – unsere Anfänge im Jahr 2016

Und wenn die eindeutigen Signale und unterstützenden Investitionen seitens der Regierung auf sich warten lassen, sollten wir dennoch im Kleinen beginnen, auf privater oder kommunaler Ebene. Mit innovativen Konzepten, wie wir sie bereits im Jahr 2016 erfolgreich entwickelt haben.

Unsere Modellregion war damals das Achental, ein Zusammenschluss von Gemeinden, die sich Energieautarkie zum Ziel gesetzt hatten. Erreicht werden sollte dieses ehrgeizige Vorhaben sowohl durch eine Verminderung des Energieverbrauchs sowie durch den Einsatz diverser erneuerbarer Energiequellen. Das „Ökomodell Achental“ fand über die Grenzen Oberbayerns hinaus große Anerkennung, die Initiative und das Engagement der Hauptakteure wurde mit zahlreichen Preisen bedacht.

Wir erhielten den Auftrag, für die Gemeinde Schleching einen Energienutzungsplan zu erarbeiten sowie unser Konzept einer dezentralen Energieversorgung zu realisieren. Die Resonanz seitens der Bürger war durchweg positiv und dies trotz reduzierter Strom-Einspeisevergütung sowie allgemeiner Verunsicherung hinsichtlich des finanziellen Aufwands.

Die von uns durchgeführte Machbarkeitsstudie ergab, dass die eine Kombination aus Maßnahmen zur Energieeinsparung, Erhöhung der Effizienz bestehender Wasserkraft-Anlagen sowie Stromgewinnung mittels Photovoltaik-Anlagen inklusive Stromspeicher den regionalen Gegebenheiten am besten entsprach und den größten Erfolg in Aussicht stellte.

Stromverbrauch zu 67 Prozent aus regenerativen Quellen

Die Umsetzung unseres Energie-Konzepts begann im Jahr 2017 und dauert bis heute an.
Und das Ergebnis? Inzwischen deckt die Gemeinde Schleching bereits mehr als 67 Prozent ihres Gesamtstromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. Und dies aus eigener Kraft sowie mit regionaler Wertschöpfung.

Unser Fazit: Mittels einer strukturierten, flächendeckenden und vernetzten Vorgehensweise ist die Energiewende möglich – regional, kommunal oder für private Haushalte und ganz ohne Zutun großer Energiekonzerne. Und was es dazu braucht? Tragfähige Konzepte und vor allem Menschen, die die Dringlichkeit einer Verhaltensänderung erkannt haben und bereit sind, in der Energiegewinnung alternative Wege zu gehen. Gehen Sie mit, wir unterstützen Sie gerne dabei!

 

Lesen Sie auch Teil 1 der Themenreihe „Green Engineering – Klimaschutz trotz Corona-Krise“:
Klimaschutz trotz Corona-Krise? Aber ja, jetzt erst recht!